édition bon(n)orgue Vol. 58
César Francks Klaviertriptychon "Prélude, Aria et Final" (FWV 23/CFF 26) aus dem Jahre 1886/1887 gilt als eine seiner bekanntesten und bedeutendsten Klavierkompositionen. Wie sein Pendant "Prélude, Choral et Fugue" sind auch "Prélude, Aria et Final" dem für Franck typischen "zyklischen Prinzip" verpflichtet, gemäß dem sich das eigentliche Thema erst in und durch eine Vielzahl von Umformungen einzelner seiner Motive bildet, die – in allen Sätzen präsent – allmählich zur Einheit verdichtet und zum Gesamtkunstwerk vereinheitlicht werden.
Die Orgelbearbeitung dieser letzten Klavierkomposition Francks – durch einen dichten, von der Orgel beeinflußten Klaviersatz nahegelegt – lässt einerseits die charakteristische Tonsprache von Francks originalen Orgelkompositionen erkennen, erschließt seiner Orgelmusik andererseits aber auch Klangwelten und Satztechniken, die Franck selbst zu seinen Lebzeiten noch nicht glaubte beschreiten zu dürfen und die erst von Charles-Marie Widor, Marcel Dupré und anderen zu voller Entfaltung entwickelt wurden.
(Otto Depenheuer)
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