Studie zur Fragilität für Stimme und Atem (ad lib. Verstärkung)
In diesem Stück spielen Stimme und Atem eine ebenbürtige Rolle, da der Atem als selbstständiges Material in einem kontrapunktischen Verhältnis zur Stimme verwendet wird. Es ist kein Ausdrucksstück im herkömmlichen Sinn, bei dem ein Sänger seine Persönlichkeit in den Dienst der Gefühle oder anderer Ausdrucksformen eines Ichs stellt. Vielmehr handelt es sich um eine Art Skizze, deren Umrisse von Stimme und Atem wie von einem feinen Pinsel konturiert werden. Obwohl die Zeichnung nur aus Linien besteht, die sich aus Wasser (Atem) und Farbe (Stimme) zusammensetzen, entsteht aus vielen Linien doch eine Landschaft. Chaya Czernowin