Zwar ein kammermusikalisches Werk, aber ohne die Entwicklungen seines Opernschaffens undenkbar: Das Lied-Drama „Tagebuch eines Verschollenen“ erscheint innerhalb der Janácek-Gesamtausgabe (Bd. B/6), herausgegeben von Jiří Zahrádka, mit demselben schönen Stichbild der praktischen Ausgabe (BA09575), aber mit deutlich erweitertem Vorwort und separater Edition der Liedtexte.
In den vergangenen Jahren konnte der Textautor der Gedichte identifiziert werden, Josef Kalda, und die Rolle Kamila Stösslová, Muse der späten Werke Janáčeks, wurde ins Licht gerückt: „Deshalb ist so viel Gefühlsglut in dieser Arbeit“ (Brief vom 24. Juli 1924). „… ich habe bei diesem Werk ständig an Dich gedacht! Du warst mir diese Žofka!“ (Brief vom 24. Dezember 1927). Die Recherchen des eminenten Herausgebers führten zu zahlreichen neuen Erkenntnissen.