Die Mutter beim Kreuz
Die dreiteilige Komposition Die Mutter (Nativité, Die Mutter mit dem Kinde - Pietà, Die Mutter mit dem Gekreuzigten - Oster-Triptychon, Die Mutter beim Kreuz) gehört zu den Spätwerken Léon Mouravieffs. Die drei Stücke können zusammen oder separat gespielt werden. Die intensive Beschäftigung mit altgriechischen Tragödien führte Mouravieff zu dem Versuch, die altgriechische Bewegungskunst zu erneuern. Neben der Rhythmik mit stärkerer und schwächerer Betonung behielt er aus diesen Versuchen auch den alten griechischen Rhythmus bei und setzte ihn später in Beziehung zum Atemrhythmus des Menschen. Er bezeichnete diesen mit lang und kurz im Verhältnis von 1-1/2 zu 1 mit der dazugehörigen Zäsur. Durch diesen Doppelrhythmus entsprechend dem Atem- und Pulsrhythmus, der heute manchem Spieler Schwierigkeiten bereiten kann, versuchte Mouravieff, das wichtige rhythmische Element in der Musik auf seine Art auszuschöpfen.