Die Arbeit der Übertragung der Liederzyklen von Schuberts Die schöne Müllerin (20 Lieder) und Winterreise (24 Lieder) habe ich auf der Grundlage von zwei Ideen vorgenommen, die in jedem Moment unverzichtbar erschienen: Einerseits in Werktreue zu Schuberts musikalischen Vorgaben, und andererseits mit dem Ziel, eine operative gitarristische Übertragung zu erzielen.
Mit dem Ziel, die Vielstimmigkeit an die Möglichkeiten der Gitarre anzupassen, habe ich gelegentlich einzelne Noten der Akkorde eliminieren müssen. Wenn dies der Fall war, habe ich stets die signifikativsten Noten respektiert, um in jedem Akkord dessen Stärke, Klangfarbe und tonale Funktion zu bewahren. Die häufigsten Eliminierungen waren die Oktaven, gelegentlich einige Sextas oder Septimas, und in letzter Instanz eine Quinta.
Manchmal musste ich die Basslinie oder den Verlauf einiger «arpeggios» modifizieren, und in denjenigen Liedern, deren pianistische Struktur eindeutig die Möglichkeiten der Gitarre übertreffen (z.B. «Die böse Farbe» / Die schöne Müllerin; oder «Erstarrung» / Winterreise), habe ich bestimmte Texturen durch solche ersetzt, die von der Gitarre erreicht werden können und zugleich - in ihrer Struktur wie auch im musikalischen Ausdruck - den von Schubert komponierten so nah wie möglich kommen.
Außerdem habe ich vermieden, technische Hilfsmittel folklorisierenden Charakters zu verwenden, wie sie sehr häufig in Gitarrenkompositionen anzutreffen, aber absolut jenseits der Ästhetik dieser (unserer) Musik sind.