Über die Entstehungszeit der Kantate Lobe den Herren kann nur gemutmaßt werden. Mehrere Indizien sprechen jedoch für eine frühe Entstehung, möglicherweise noch während Kuhnaus Aufenthalt in Zittau. Das Werk ist eines von nur zwei bekannten Kantaten Kuhnaus, in denen Cornetti als Instrumente zum Einsatz kommen (bei dem zweiten Werk handelt es sich um die Kantate Christ lag in Todesbanden), noch dazu in Kombination mit drei Posaunen als frühbarocker Bläsersatz.
Darüber hinaus kann die musikalische Faktur der einleitenden „Sonata“ durchaus als Reminiszenz an die aus Renaissance und Frühbarock bekannte Mehrchörigkeit sowie deren Verbindung mit dem Generalbasszeitalter verstanden werden, stehen sich doch über einer durchgehenden Continuostimme vier Streicher und Fagott auf der einen, fünf Bläser auf der anderen Seite gegenüber. Als Text liegt derKantate eine Auswahl von wenigen Versen des 103. Psalms zugrunde.