Contenuto
- Intrada
- Aria
- Ostinato
- Inno sacramentale
- Finale
für zwei Orgeln
Normalerweise ist ein Proprium in der katholischen Messe ein Set von vier oder fünf Gesangs-Stücken: Introitus – Graduale, ev. Hallelujavers – Offertorium – Kommunionlied. Instrumentalstücke sollen das an sich nicht sein – aber da es für genau diese Orte innerhalb der Messe gedacht war, haben wir uns auf den unkorrekten Titel Proprium geeinigt. (Ein vergleichbarer Fall ist die Urfassung der Missa brevis von Kodaly, sie ist auch für Orgel allein. Auch von Franz Liszt gibt es Ähnliches.)
Zum Titel: Die Kirche, für die das Werk geschrieben wurde, heißt St. Pauls. Daraus entstand ein deutsch-lateinisches Wortspiel: dt. für = lat. pro, dt. Pauls = lat. Pauli (Genetiv). Das auf diese Weise neu entstandene (sonst nicht existente) Eigenschaftswort propauli hat man noch mit der Endung –um versehen, damit man es dem Wort Proprium „grammatikalisch korrekt“ beifügen kann. Cantus firmi gibt es keine.
Inno sacramentale heißt wörtlich Sakraments-Hymnus. Südtirol ist eine fromme, durch und durch katholische Gegend (gewesen); in solchen spielte früher eine gewisse leicht süßliche Verehrung der Hostie und der Monstranz eine große Rolle. Und da wurden sehr schöne und weiche Lieder, meist aus dem 19. Jahrhundert, gesungen. Ein solches wird im 4. Satz imitiert und ein wenig persifliert; es ist völlig frei erfunden. (P. Planyavsky)
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